Besuch von NSYNK
Agenturen stellen sich vor: David Brüll und Eno Henze zeigen bühnenreifes.
Ein Beitrag von Andrea Krajewski
Freitag, 27. November 2015
Interactive Media Design
Am Freitag, stellten David Brüll, Media System Designer und Kurator der NODE Conference und sein Partner Eno Henze, Medienkünstler, Szenograph und Creative Director das Studio NSYNK vor. Nein, die beiden sind keine eingefleischten Fans von Justin Timberlake und Co. Den Namen NSYNK erhielt ihr Studio wegen eines Fachbegriffs aus dem Vokabular der von ihnen so geschätzten Programmierumgebung vvvv. Eine „Boygroup“ ist dort nämlich der Zusammenschluss mehrerer Rendering Rechner mit einem Server, um flüssige Echtzeit-Animationen anzeigen zu können. Von „Boygroup“ zu NSYNK – Gesellschaft für Kunst und Technik mbH, war der Schritt dann nicht mehr allzu groß.
Vielleicht wählten sie den Namen aber auch, weil ihre Arbeiten auf Bühnen gezeigt werden, egal ob es sich um Installationen für Messeauftritte oder um multimediale Bühnenbilder für Tanzaufführungen oder Musikevents handelt.
Wie sehr Coding und Gestaltung ineinandergreifen können, zeigten die beiden in ihrer zweistündigen Präsentation, die auch hinter die Kulissen aufwändiger Inszenierungen blicken ließ. Da wird auch schon einmal die Software für eine Spidercam komplett neu entwickelt, um auf der IAA in Live-Kamerafahrten Fahrzeuge in eine erlebbare virtuelle Welt im realen Raum zu versetzen. „Das war eine Weltpremiere“, erläuterte Brüll, „So etwas hat vorher noch nie jemand gezeigt.“
Geprobt wurde übrigens auf einer Wiese in den Alpen. So ein Messeprojekt hat zwar eine Vorlaufzeit von etwa 18 Monaten, am Messeort selbst kann in dieser Zeit aber natürlich nicht gearbeitet werden. Dort muss am Ende alles sehr schnell klappen. Die Räume und Installationen werden daher vorher aufwändig simuliert. In Realität sieht es im echten Raum dann doch manchmal anders aus, als man es sich vorgestellt hat und man muss schnell und flexibel reagieren können.
Interesse, Neugier und Motivation sind die wichtigsten Bewerbungskriterien für ein Praktikum bei NSYNK., so Henze. Im Spannungsfeld zwischen Rauminstallationen, dem Node-Festival und IRIS (ein Realtime-Bild-Synthesizer und jüngstes Entwicklungsprojekt des Teams) gebe es Raum für die unterschiedlichsten Interessen in den Bereichen Coding, Design und Management.