DePerspektiven: Digitale Kompetenz zur Erlangung von digitaler Souveränität
Ein Electiveprojekt von Anna Antony und Anna Steinbach
Sommersemester 2022
Betreuende Dozentin: Prof. Andrea Krajewski
Digitale Medien
Digitale Medien begleiten unseren Alltag heutzutage jeden Tag. Deswegen ist es wichtig, mit diesen umgehen zu können und das nötige Hintergrundwissen zu haben. Digitale Kompetenz umfasst genau das – kritische und verantwortungsvolle Nutzung von und Auseinandersetzung mit digitalen Technologien.
Was für viele junge heranwachsende und Erwachsene vielleicht selbstverständlich erscheint, wie zum Beispiel das Differenzieren und Kategorisieren von Inhalten – ist für Kinder oft noch nicht so leicht zu erfassen.
Deswegen möchten wir uns hier auf die Vermittlung von digitaler Kompetenz im Kindesalter fokussieren. Hier ist es aber wichtig, auch die Ansichten und Gefühle der Eltern zu beachten und mit einzubeziehen. Wie Umfragen zeigen sind viele Eltern verunsichert wenn es um das Thema Vermittlung digitaler Kompetenzen im Kindesalter geht, u. A. weil sie selbst wenig Erfahrung mit der Thematik haben.
Nach unserer Recherche haben wir folgende 5 Stufen zur Erlangung digitaler Selbstbestimmung identifizieren können, welche sich am Digital Intelligence Framework orientieren:
Soziale Kompetenzen
Soziale Kompetenzen sind für den Alltag in der Gesellschaft unerlässlich. Auch die digitale Welt ist Teil unserer Gesellschaft und von Menschen bevölkert. Um sich und andere zu schützen, zusammen zu arbeiten und um ein harmonisches Miteinander zu erreichen sind bestimmte Werte und Fähigkeiten wichtig.
Dazu gehören Empathie, Offenheit, Fairness, Fähigkeiten zur Konfliktlösung, Kommunikations- und Sprachfähigkeiten, Kooperationsvermögen.
Kritisches Denken
Kritisches Denken ermöglicht es Menschen Dinge zu hinterfragen. Dies ermöglicht es, aus Daten, Fakten und Wissen selbstständig Schlüsse zu ziehen und eine eigene Meinung, Entscheidung oder Handlung abzuleiten. Im digitalen Kontext bedeutet das v.a. ein Verantwortungsvoller Umgang mit gegebenen Informationen zum vermeiden von Scams und Pishing, extremistischen Inhalten/Hetze, Fakenews, Werbung, Propaganda, usw. und dem Erkennen von Gefahren.
Rechtliche Kompetenzen
Jemand der rechtliche Kompetenzen besitzt ist sich seiner eigenen Rechte und Pflichten in der Gesellschaft, sowie der Rechte und Pflichten Anderer bewusst,
sowie deren gesetzlicher Grundlage. Er kann die legalität seiner eigenen Taten sowie der Taten Anderer einschätzen. Nötige Verhaltensweisen zum Selbstschutz und Schutz anderer in Bezug auf illegale Aktivitäten und Inhalte sind ihm bekannt.
Digitaltechnische Kompetenzen
Jemand der digitaltechnische Kompetenzen besitzt kann mit digitalen Technologien umgehen. Er besitzt einen Überblick über die verschiedenen Arten digitaler Technologien, weiß wie man digitale Technologien nutzt, kann einschätzen welche digitalen Technologien für bestimmte Nutzungszwecke geeignet sind und versteht die Vor- und Nachteile bestimmter digitaler Technologien. Er besitzt das Wissen und die Fähigkeit selbst digitale Technologien zu erstellen und für die Erstellung neuer Inhalte zu nutzen.
Digitales Selbstverständnis
Jemand der ein digitales Selbstverständnis besitzt ist sich seiner Rolle in der digitalen Welt bewusst. Er kann einschätzen inwieweit er Einfluss auf die digitale Welt nimmt und inwieweit die digitale Welt Einfluss auf ihn nimmt. Er ist sich seiner digitalen Identität bewusst und besitzt das soziale, analytische, gesetzliche und technische Wissen und Know-How um diese eigenverantwortlich auszudrücken und zu schützen.
Wie könnte so ein Medium nun aussehen?
Es muss etwas sein, dass das Kind mit sich tragen kann, wie ein Begleiter.
Um Eltern Sicherheit zu geben, soll der Fortschritt des Kindes sichtbar sein. Dies kann zum Beispiel durch konkrete Aufgaben realisiert werden. Außerdem wollen wir Hilfestellungen einbauen, um nicht nur den Eltern, sondern auch den Kindern bei der Lösung der Aufgaben helfen zu können.
Das Medium kann erstmal Grundkenntnisse zum Umgang, dann zur selbstständigen Erstellung von digitalen Medien (beides Teile der digitalen Kompetenz) vermitteln und bietet schlussendlich eine Platform des eigenen Ausprobierens/ Weiterentwickelns (Bsp. mit einem Arduino). Das Produkt „wächst” also mit dem Nutzer.
Genauer gesagt soll dies in Form einer Art „Baukasten“ geschehen. Innerhalb des Baukastens gibt es mehrere kleine Schachteln, die die einzelnen Stufen der digitalen Kompetenz abdecken. Diese können geöffneten werden, um die Aufgabe zu zeigen. An den Seiten stehen Hinweise, während auf der Oberseite der Schachtel eine allgemeine Erklärung zur Stufe steht.
Für die jeweiligen Themenbereiche gibt es mehrere Schachteln, das Set soll auch erweiterbar sein, sodass verschiedene Schwierigkeitsstufen durchgearbeitet werden können. So können wir auf die Anforderungen für verschiedene Altersstufen abdecken.
So könnten die Schachteln aussehen: