DePerspektiven: Wie bringt man alltäglichen Smartphone Nutzenden den Einstieg in das Thema digitale Nachhaltigkeit nah und animiert sie gleichzeitig zum handeln?
Ein Elective-Projekt von Tom Leissler und Nina Tanzer
Wintersemester 2022
Betreuende Dozentin: Andrea Krajewski
Tom Leissler und Nina Tanzer beschäftigen sich mit dem Thema Digitale Nachhaltigkeit und welche Auswirkungen Digitale Medien auf unsere Umwelt haben. Gezielt haben Sie sich mit dem unbewusst hohen Verbrauch von Audio Streaming beschäftigt und ein Nachhaltigkeitskonzept für Apple Musik entwickelt, welches zeigen soll wie einfach es doch sein kann, CO2 zu sparen.
Digitale Nachhaltigkeit
Digitale Technologien leisten einen wichtigen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitstransformation. Digitale Nachhaltigkeit bedeutet, die Umwelt auch im Digitalen zu schützen und langfristig den Ressourcenverbrauch während der Herstellung, des Betriebs und der Entsorgung zu optimieren.
Das Problem
Durch Informations- und Kommunikationstechnik, entstehen erhebliche Umweltbelastungen. Das Trainieren von KIs, Online Shopping, Social Media oder auch einfach Videos schauen verbraucht alles CO2, aber vielen Menschen ist dies überhaupt nicht bewusst. Außerdem ist es so gut wie gar nicht greifbar, wieviel CO2 Emissionen eigentlich entstehen und welche Auswirkungen diese auf die Umwelt haben.
Das Ziel
Unser Ziel ist es, ein Konzept zu erstellen, welches die Nutzenden grundsätzlich über den CO2 Verbrauch Digitaler Medien aufklärt und ihnen gleichzeitig auch die Auswirkungen auf die Umwelt aufzeigt. Das Thema soll für die Nutzenden zugänglicher gemacht werden und sie sollen sich angesprochen fühlen. Wir wollen sie mit dem Konzept dabei unterstützen auch im Digitalen ihren CO2 Ausstoß zu optimieren.
Audio Streaming
Weltweit nutzen insgesamt 78 Mio. Menschen Apple Music und im Durchschnitt streamen diese eine Stunde am Tag Musik. Wir haben herausgefunden, dass eine Stunde Streamen ungefähr 55g CO2 verbraucht. Das sind hochgerechnet 334.620 Tonnen CO2 pro Stunde weltweit.
Würde man Songs, die man mehrmals hört (im Fitnessstudio oder auf dem Weg zur Arbeit), herunterladen anstatt zu streamen, könnte man diese ganzen Emissionen sparen und der Umwelt etwas Gutes tun, ohne einen Nachteil für sich zu haben.
Nachhaltigkeits-Konzept für Apple Music
Das Konzept bietet den Nutzenden einen ECO-Mode an, welcher wiederholt abgespielte Songs automatisch herunterlädt anstatt diese immer wieder zu streamen und somit CO2 spart. Außerdem haben die Nutzenden die Möglichkeit, Level aufzusteigen, je mehr Musik sie offline hören. Zukünftig würden Sie dann auch für jedes erreichte Level eine Belohnung bekommen, in Form von Prozenten oder Gutscheinen in Kooperation mit nachhaltigen Klein-Unternehmen.
Die Nutzenden haben die Möglichkeit, sich ihr Profil anzuschauen und zu sehen, wieviel sie bisher schon gespart haben oder aber auch wieviel sie immer noch mit Streaming ausstoßen. Zudem können sie ihren Fortschritt mit ihren Freunden teilen und gemeinsam sparen.
Gemeinsam kann nämlich sehr viel erreicht werden und schon nach einem Jahr könnte man so viel CO2 sparen, wie allein Deutschland insgesamt allgemein innerhalb von zwei Monaten verbraucht.
Literaturverzeichnis
- Rat für Digitale Ökologie, Czichi Welzer N., Keller M., Welzer H. (2022), Digitalisierung und Treibhausgase PDF Download
- Thorne M. (2019), ThingsCon Podcast – Greening the Web
- Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Umweltpolitische Digitalagenda. Zur Website
- Gronau M. (2021), Studie: Musikstreaming schadet massiv der Umwelt. W&V
Zur Website
- MIDiA Research Music Subscriber Market Share Model 11/21
- Kachel S. (2020), Warum Musik-Streaming unfair ist und welche Alternativen es gibt. Palitree
Zur Website - Schmidt T. (2022), Nachhaltig Musik hören: Hört auf, zu streamen! Zur Website