Behindern interaktive Medien ein notwendiges Maß an Stille im Leben des Menschen?
Eine Forschungsarbeit von Christopher Brembach
8. Semester, 2020
Betreut von Prof. Andrea Krajewski
Interactive Media Design
Das menschliche Gehirn ist den ganzen Tag über einer Flut an Reizen ausgesetzt, benötigt aber stille Momente, um herunterzufahren, damit der Geist sich erholen kann. Viele Störfaktoren, in der unmittelbaren Umgebung, können diesen Zustand unterbrechen oder behindern. Dies wirft die Fragen auf, ob die Informationsfluten, die vor allem Medien erzeugen, das notwendige Maß an Stille im Leben des Menschen vermindern und wie sich andere Störfaktoren darauf auswirken.
Diese Forschungsarbeit soll aufzeigen, ob es eine allgemein gültige Definition für Stille gibt und was ein chronischer Mangel an Stille beim Menschen bewirkt, beziehungsweise wodurch dieser entstehen kann. Außerdem werden Design-Aspekte sowie interaktive Medien untersucht, um deren Einfluss auf das individuelle Stillebedürfnis der Gegenwart und Zukunft zu untersuchen.
Ob interaktive Medien ein Maß an notwendiger Stille im Leben des Menschen verhindern, konnte im Rahmen dieser Arbeit weder verifiziert noch falsifiziert werden.
Auf der einen Seite behindern die einfache Zugänglichkeit zu Medien ein notwendiges Maß an Stille. Besonders Web-und App-Anwendungen ziehen in Kombination mit dem Smartphone die Aufmerksamkeit durch die gebotene Erlebniswelt auf sich und regen zu einer stark frequentierten Nutzung an. Auf der anderen Seite liegt es auch in der Hand jedes Einzelnen diese Medien verantwortungsvoll zu nutzen. Zusätzlich unterschiedet sich jeder Mensch in seinen psychologischen und physiologischen Eigenschaften und somit auch das Maß an notwendiger Stille.