politische Beteiligung durch die direkte Kommunikation zwischen Bürger*innen und Abgeordneten
Bachelorprojekt von Lukas Rabenau
7. Semester, 2017
Betreut von Prof. Andrea Krajewski, Silvia Hundegger
Interactive Media Design
Das Bachelorprojekt ‚Bürgerplenum‘ ist aus dem Wunsch heraus entstanden, Design Thinking in politische Gestaltung einfließen zu lassen. Designer*innen denken die Welt schon viele Schritte voraus und werden nicht selten von dort in die Realität zurückgeholt.
Sie stellt den Versuch dar, politische Beteiligung innerhalb des bestehenden Systems neu zu denken und Bürger*innen einen neuen Zugang zu Politik zu geben.
Das Konzept ermöglicht es Bürger*innen, sich vor Ort über aktuelle Projekte ihrer Stadt zu informieren, ihre Abgeordneten kennen zu lernen und deren Positionen vergleichen zu können. Im Anschluss können sie informiert in den Dialog mit den Abgeordneten treten und Einfluss auf sie ausüben. So soll die Distanz zwischen Bürger*innen und Abgeordneten abgebaut werden und Lobbyismus im besten Sinne auch von Bürger*innen betrieben werden können.
Das Projekt basiert auf der sogenannten deliberativen Partizipation, also der beratenden Bürgerbeteiligung. Richtig umgesetzt ist sie eine sehr demokratische und effektive Möglichkeit, Politik mitzugestalten. Im Vorfeld der Bachelorarbeit wurden Rechercheinterviews mit Abgeordneten und Bürger*innen durchgeführt, die den Wunsch nach einem gestärkten Kontakt zwischen beiden Parteien bestätigt haben.
Abgeordneten fällt es durch die deliberative Partizipation einfacher, Bürger*innen zu repräsentieren und Bürger*innen können selbst gestalten, ohne sich langfristig an Parteien binden zu müssen. Projektbasierte Politik ist kommunal gut möglich.
Wichtig dabei ist es, Bürger*innen aller sozialen Milieus abzuholen, was das Konzept durch die ortsbezogenen Terminals erreicht.
Terminal
Bürgerplenum
Das Terminal ermöglicht den Schritt vom Erstkontakt über die Information hin zur Partizipation. Bürger*innen können sich über das Projekt, die Presseartikel, Positionen der Abgeordneten verschiedener Fraktionen und der Bürger informieren. Deren Meinungen können innerhalb des Konzepts in Bürger*innengruppen erarbeitet, in die Plattform eingestellt und Abgeordneten vermittelt werden. Darüber hinaus können Abgeordnete direkt von den Terminals aus kontaktiert werden.
Als expliziter Ort für den Diskurs zwischen Bürger*innen und für den Austausch von Bürger*innen und Abgeordneten dient das Bürgerplenum. Hier können sich Bürger*innen zu allen Projekten der Stadt informieren, gemeinsam an diesen arbeiten, die Ergebnisse Abgeordneten präsentieren und in lockerem Rahmen im Café in der oberen Etage mit Abgeordneten ins Gespräch kommen. In der oberen Etage befinden sich auch Büros für Abgeordnete, die sie nutzen können, um einen erhöhten Austausch mit Bürger*innen durch die räumliche Nähe zueinander zu erfahren.