Peinliches Schweigen und Frust im Zugabteil oder doch lieber ein inspirierendes Gemeinschaftserlebnis? Bitte einsteigen in den ComSalon.
Ein Studienprojekt von Jessica Hammer, Silvio Lepszy und Julia Metzmaier
3. Semester, 2018
Betreuende Dozenten: Claudius Coenen, Sebastian Fitzsche, Martin Haas, Sebastian Haase, Andrea Krajewski, Tsune Tanaka, Dr. Stefan Voigt, Tomas Zebis
Interactive Media Design
Der ComSalon ist ein interaktives Mediensystem, das Berufspendlern im öffentlichen Nahverkehr Raum schafft für gute Gespräche mit anderen Mitreisenden. Ziel des ComSalons ist es, den Pendlern so eine Möglichkeit zu bieten, ihre Reisezeit sinnvoll nutzen zu können und nicht nur als öde alltägliche Fahrt, sondern als inspirierendes Gemeinschaftserlebnis wahrzunehmen.
Hierfür schaffen zwei Komponenten die optimale Atmosphäre, in der die Reisenden entspannt miteinander in Kontakt treten können. Die eine Komponente bildet ein interaktiver Raum in einem Abteil mit vier Sitzplätzen, das in einen Großraumwagen integriert ist. Somit können die Nutzer während ihrer Gespräche für sich sein, haben aber gleichzeitig Anschluss an das Geschehen im restlichen Wagen.
Die zweite Komponente bildet der auditiv und visuell geprägte Charakter Neo, der den Raum belebt und in Form einer Lichtinstallation an der Decke verkörpert wird.
Viele Pendler sind grundsätzlich offen gegenüber der Kommunikation mit anderen Mitreisenden, wissen jedoch oft nicht, wie sie mit ihnen in Kontakt kommen können. Schließlich handelt es sich dabei um fremde Menschen und nicht jedem fällt es leicht, die Herausforderung eines Gesprächs mit einem Unbekannten anzunehmen. Und dabei besteht doch eine große Chance, viel Positives aus solch einer Unterhaltung mitzunehmen. Denn was hat man zu verlieren?
Genau hier kommt Neo ins Spiel. Er bricht das Eis und schlägt eine Brücke zwischen den Nutzern. Seine Hauptaufgabe ist es, die Passagiere des ComSalons in ein Gespräch zu verwickeln. Hierbei hilft er ihnen, indem er Themen vorschlägt oder das ein oder andere Spiel anbietet, mit dem die Zeit überbrückt oder sich näher kennengelernt werden kann. Außerdem soll er mit seiner lockeren, humorvollen Art den Pendlern helfen, die Zeit im Zug als angenehm zu empfinden, damit so auch Stress und schlechte Laune vermieden werden können.
Wenn zwei oder mehrere Nutzer in ein Gespräch gefunden haben, nimmt Neo sich zurück, denn er soll nicht aufdringlich wirken oder Passagieren ins Wort fallen.
Der ComSalon ist ein jedem Reisenden frei zugängliches System, weshalb es keiner vorherigen Anmeldung benötigt. Der Nutzer kann und soll frei entscheiden, ob er das System nutzen möchte. Im selben Zuge soll es nichts geben, das ihn an der Nutzung hindert.
Bei der Entwicklung des ComSalons wurde das Team auch von einigen Experten unterstützt. Der Kommunikationsregisseur und Coach Robert Spengler kennt sich aus mit Menschen und deren Eigenschaften und hat das Team zum Thema Kommunikation mit Fremden beraten.
Julian Fordon und Katharina Beckenhaub vom d.Lab der Deutschen Bahn nahmen sich beide Zeit, um sich das Konzept des ComSalons anzuhören und gaben dem Team daraufhin wertvolles Feedback.
Spricht Neo, leuchtet gleichzeitig der innere Lichtring auf.
Hört Neo zu, leuchtet der mittlere Ring auf. Ein intensiveres Farbsegment deutet dabei an, wem gerade zugehört wird.