FIN vermittelt Grundschulkindern, die in einer bargeldlosen Zeit aufwachsen, ein Werteverständnis für virtuelles Geld.
Ein Bachelorprojekt von Elena Feuerstein und Nadine Edler
7. Semester, 2020
Betreut durch Prof. Claudius Coenen, Prof. Andrea Krajewski und Dieter Stasch
Interactive Media Design
FIN in einer bargeldlosen Welt
Finanzexpert*innen glauben, dass in einer bargeldlosen
Zukunft der Besitz einer Debitkarte oder die Anzeige des Guthabens auf einem Bankkonto nicht die gleiche greifbare
und emotionale Verbindung schafft, wie wenn jemand tatsächlich in der Lage ist, das Geld zu zählen, sehen und anzufassen zu können. Es stellt sich die Frage, wie Kinder in einer bargeldlosen Zukunft ein Verhältnis zu Geld entwickeln können, wenn es keine Scheine, Münzen und Sparschweine mehr zum Halten, Zählen und Sparen gibt.
Wie bringen wir Kindern den Wert hinter der Zahl auf ihren Bildschirm bei?
FIN in einer bargeldlosen Welt
FIN vermittelt Kindern, die in einer bargeldlosen Welt aufwachsen ein Gefühl für virtuelles Geld und hilft ihnen, spielerisch mit dem Thema Sparen umzugehen.
FIN ist dabei mit dem Konto des Kindes verknüpft und zeigt ihnen visuell ihren aktuellen Kontostand an. Darüber hinaus unterstützt es die Kinder, selbst zu entscheiden, was sie ausgeben und wofür sie sparen wollen, indem es die persönlichen Sparwünsche der Kinder in Echtzeit visualisiert.
Kontostand
Um den Raum auf der aktivierten Kugel bestmöglich zu nutzen, entschied sich das Team dazu, den Kontostand in Form von Lichtpartikeln darzustellen. Hierbei wird vorab die Kugel mit dem persönlichen Sparkonto des Kindes verbunden. Dabei unterscheiden sich die Lichtpartikel in ihrer Darstellung, je nachdem wie viel Geld auf dem Konto vorzufinden ist. Der Wert eines Euros wird demnach in Form eines einzelnen kleinen Lichtpartikel dargestellt. Dagegen wird der Wert von zehn Euro in Form eines großen Lichtpartikel gezeigt. So wird das Wertverhältnis kenntlich gemacht, indem mit unterschiedlicher Masse, Größe und Volumen gearbeitet wird. Durch diese Abgrenzung ist es möglich, das Guthaben auf dem Konto mit einen Blick direkt zu erfassen. Sobald es einen neuen Geldeingang auf dem verknüpften Konto des Kindes gibt, werden demnach neue Lichtpartikel auf die Kugel projiziert. Hierbei treten sie aus dem Innern der Kugel hervor und suchen sich ihren Weg an die Oberfläche.
Sparziele
Neben den Lichtpartikeln, die den Kontostand des Kindes auf der Kugel symbolisieren, gibt die Kugel den Kindern zusätzlich die Möglichkeit, aktiv auf Wünsche zu sparen. Das Sparziel ist ebenso ein gewisser Schutz vor unüberlegten Spontankäufen. FIN ermöglicht es den Kindern eigene Sparziele anzulegen. Diese Wünsche können Sachen sein, wie ein neuer Teddybär, eine Spende für das nächste Tierheim oder Geld für einen Shopping Ausflug mit der Freundin. Um diese Wünsche zu visualisieren, werden den Kindern kleine Chips zur Verfügung gestellt, die sie mit ihrem persönlichen Wunsch bemalen können. Der bemalte Chip steht stellvertretend für den Wunsch. Im nächsten Schritt wird der Preis für das Sparziel an dem Preisregler festgelegt. Dazu dreht das Kind das Drehrad. Wenn das Drehen beendet wurde, erfolgt eine akustische Rückmeldung, die dem Kind ein Gefühl für den ungefähren Zeitaufwand in Form von Vergleichen vermittelt. Entscheidet sich das Kind auf den Wunsch zu sparen, wirft es den Chip in den Schlitz an der Kugelöffnung.
Sparvorgang
Wenn das Kind einen Geldbetrag von seinem Konto für die Erfül- lung seines Wunsches sparen möchte, zieht es mit dem Finger einen Lichtpartikel auf den Wunschchip. Es ertönt ein Ton, der bestätigt, dass das Geld für das Sparziel gutgeschrieben wurde. Zusätzlich steigt die Flüssigkeit, auf der der Chip schwimmt, sichtbar an. Die Schnelligkeit des Anstiegs ist abhängig vom Preis des Wunsches. Je teurer der Wunsch ist, desto langsamer steigt demnach die Flüssigkeit an. Das steigende Wasser im Innern der Kugel symbolisiert zusätzlich die Masse des gesparten Geldes.
Sparziel erreicht
Sobald das Kind das gewünschte Ziel erreicht hat und die Flüssigkeit bis zur Öffnung der Kugel gestiegen ist, öffnet sich der Schlitz der Kugel und das Kind kann den Chip wieder entnehmen. Das greifbare Herausnehmen zeigt dem Kind, dass es nun auch finanziell in der Lage ist, sich den Wunsch zu erfüllen. Nachdem das Kind erfolgreich für etwas gespart hat, kann es den Chip zur Erinnerung in das beiliegende Begleitheft stecken. Sobald es für einen neuen Gegenstand sparen möchte, kann das Kind einen leeren Chip aus der Packung entnehmen und erneut bemalen. Somit beginnt der Kreislauf von Vorne.
Feels-Like Prototyp
Kontaktdaten
Nadine Edler
nine.edler@web.de
Elena Feuerstein
elena_feuerstein@yahoo.de