Durch Fireplace wird einem Unort eine Bedeutung gegeben und ein neues Miteinander entfacht.
Ein Semesterprojekt von Emma T. Beck
6. Semester, 2024
Betreuende Professoren und Dozenten: Prof Tsunemitsu Tanaka, Herr Studanski, Herr Schindler
Interactive Media Design
Geschichten können einen Ort und dessen Atmosphäre sehr stark prägen und in diesem Rahmen zu Interaktionsmöglichkeiten zwischen Menschen und anderen Lebewesen führen. Die Entwicklung von historischen Orten zeigt, dass sich durch den Umgang mit gesellschaftlich relevanten Ereignissen völlig neue Möglichkeiten der Nutzung eines Ortes bilden können. Dabei muss man betrachten, dass Geschichten erst durch Interaktionen entstehen und auf den entsprechenden Raum oder Ort übertragen werden können.
Deswegen ist es auch wichtig temporäre und persönliche Geschichten im Bezug mit
Örtlichkeiten zu beachten und diesen „kleineren“ individuellen Geschichten Aufmerksamkeit zu schenken, um damit Interaktionen gestalten zu können. Hierbei spielen geschichtsschaffende Personen eine wichtige Rolle. Autoren sind diejenigen, die eine Geschichte erschaffen können und an Menschen weitergeben.
Durch dieses Zusammenspiel möchte ich für die Zukunft einen Begegnungsort schaffen, um gemeinsam neue Geschichten und neues Miteinander zu ergründen.

Die konzeptionelle Gesamtkonstruktion "Fireplace"
Während es draußen dämmert, treffen sich Mitglieder eines Literaturkreises in einem offenen Zelt und fangen an, Bücher
mit eigenem Bezug vorzustellen/vorzulesen und anschließen darüber zu reden. Es kann Autoren helfen, zu selbst geschriebenem Feedback und Anregungen zu bekommen und sich gleichzeitig inspirieren zu lassen.
Durch das Zusammenkommen von professionellen- hobby- und angehenden Autoren wird mittels ihrer Geschichten
und ihrer Anteilnahme eine Atmosphäre geschaffen, welche Bilder im Kopf herauskitzelt und Unterhaltung bietet.
Außenstehende können dazukommen und lauschen oder selbst eine Geschichte vorstellen und Feedback geben.
Das Miteinander der Menschen steht hier im Vordergrund und gestaltet den Ort und seine Atmosphäre durch die zwei Phasen eines Literaturkreistreffens: Vorlesen und Erfahrungsaustausch. Fireplace fungiert als ein „intelligentes Lagerfeuer“ und reagiert auf die Menschen und ihre Gespräche.
In der ersten Phase, wenn eine Person vorliest, wird das Licht vergleichsweise dunkler und wärmer, um Ruhe und Entspannung auszustrahlen. Das soll zur Beruhigung des Vorlesenden beitragen, welcher möglicherweise aufgeregt ist, eine
selbst geschriebene Geschichte vorzustellen.
Helles und kaltes Licht fördert Produktivität und Aufmerksamkeit, was in der zweiten Phase des Austausches förderlich für den Redefluss sein soll. Das Licht soll das Treffen unterstützen und das Leuchten soll gleichzeitig Menschen von außen anziehen und Interesse am Geschehen im Zelt anregen.
Durch Fireplace wird einem Unort eine Bedeutung gegeben und somit Leben eingehaucht. Ein sonst unbespielter Grünstreifen verwandelt sich in ein Lichtermeer aus Geschichten und entfacht ein sonst fehlendes Miteinander.