Invogorate unterstützt Familien bei der Kommunikation mit ihren Kindern, welche an einer Essstörung leiden und sich in stationärer Behandlung befinden.
Ein Studienprojekt von Nina Dähn, Sadie Schmidt, Amos Aulbach
4. Semester, 2020
Betreuende Dozenten: Prof. Claudius Coenen, Dr. Stefan Voigt und Prof. Tsunemitsu Tanaka
Interactive Media Design
Problemstellung
In Deutschland sind zwischen 0,3% und 0,6% der 12- bis 35-Jährigen an Anorexie erkrankt. Um diese Erkrankung zu bekämpfen, besteht die Möglichkeit einer stationären Behandlung. Für die Eltern von Jugendlichen ist es oft nicht einfach, die Verantwortung über ihr Kind abzugeben. Diese möchten wissen, wie es ihrem Kind geht und welche Fortschritte gemacht werden, damit sie beruhigt sein können, die richtige Entscheidung damit getroffen zu haben, ihr Kind abzugeben. Auch für die Eltern ist es wichtig, sich um ihr eigenes Wohlergehen zu kümmern, was aber schwer fällt, wenn die Sorge um das Kind im Vordergrund steht. Für die erkrankten Kinder ist es wichtig, sich auf sich selbst und der eigenen Genesung zu fokussieren. Oft bekommen diese Schuldgefühle, weil sie denken, ihre Familie im Stich zu lassen.
Idee
Um diesen Problemen entgegenzutreten, möchten wir betroffenen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, Erfolge in der Therapie mit ihren Eltern zu teilen. Was uns von herkömmlichen Mitteln abhebt ist, dass die Betroffenen sich nicht direkt mit den Erfolgen oder mit Messwerten auseinandersetzen müssen. Dies ist hilfreich, da die Patienten oft dazu neigen, ihr Selbstwertgefühl an messbaren Werten fest zu machen.
Szene im Supermarkt mit Erfolgsmitteilung
Lösung
Ob ein Fortschritt besteht machen wir daran fest, ob die Person ihre Mahlzeit vollständig isst, wie schnell die Person isst, ob er oder sie selbstständig einkaufen kann, wie sich das Gewicht entwickelt und ob er oder sie sich genug entspannt und zur Ruhe kommt. Dies können wir durch diverse Sensoren erfassen. Die Erfolge werden an die Eltern übertragen und bei ihnen auf einem Gerät angezeigt, sobald sie dieses hochheben. Dieses Gerät ist dazu ausgelegt, in der Wohnung aufgestellt zu werden, da die Eltern dieses nicht im Alltag außerhalb des Hauses mit sich tragen sollen. So sollen sie die Möglichkeit haben, Abstand von der Therapie zu nehmen und sich ihrem eigenen Leben widmen können. Fortschritte werden nicht in Echtzeit übertragen, um zu vermeiden, dass Eltern ihr Gerät durchgehend auf neue Erfolge prüfen. Zudem haben auch die Eltern die Möglichkeit, ihre persönlichen Erfolge in das Gerät einzutragen um diese mit dem Kind zu teilen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, dass auch die Eltern zu einem normalen Alltag zurückkehren können.