Das Projekt "Kommunikation mit Augmented Reality in der Oper" vereinfacht den Einstieg in den ersten Opernbesuch.
Ein Studienprojekt von Lisa Key und Maria Noack
7. Semester, 2018
Betreuende Dozenten: Claudius Coenen und Tsunemitsu Tanaka
Interactive Media Design
Das Projekt vereinfacht den Einstieg in den ersten Opernbesuch. Es gibt den Besuchern/Besucherinnen Orientierung innerhalb der Vorstellung und hilft ein Verständnis für das Stück zu entwickeln.
Um ein Verständnis für den Inhalt des Stückes zu erhalten, kann der Besucher/die Besucherin mithilfe eines Augmented Reality
Devices, Informationen zu den Charakteren des Stückes aufrufen. In Informationsboxen erhält er/sie Informationen zu von ihm/ihr ausgewählten Charakteren und deren Beziehungen zu den anderen Charakteren der Oper.
Die Bedienung läuft über die Bildausrichtung im Zusammenhang mit zwei Gesten. Für die Geste 1 tippt der Nutzer/die Nutzerin mit dem Finger auf die kapazitive Touch Fläche am Rahmen des Devices.
Die Geste 2 wird ausgeführt, indem der Nutzer/die Nutzerin seinen/ihren Finger auf der kapazitiven Touch Fläche für die Dauer einer Auswahl hält.
Für die Bedienung des Augmented Reality Device mit der Blickrichtung wird ein Symbol benötigt, welches dem Nutzer/der Nutzerin den Fokuspunkt visualisiert.
Durch den Fokuspunkt, welcher durch einen Ring dargestellt wird, erhält der Nutzer/die Nutzerin Feedback zu seiner/ihrer Blickbewegung.
Ist dieser Fokuspunkt auf einem Charakter gerichtet, zu dem er/sie Informationen erhalten kann, wird der Charakter durch eine Umrandung gehighlightet. Durch Auswählen mit Geste 1 erscheint die Informationsbox. Mithilfe des Fokuspunktes und Geste 1 lässt sich die Box bedienen.
Das äußere Erscheinungsbild des AR Device erinnert an eine Maske. In Kombination mit einem eleganten Outfit, wie es viele in der Oper tragen, wirkt der Nutzer/ die Nutzerin wie ein Besucher/eine Besucherin eines Maskenballs. Dies gibt dem Opernbesuch ein besonderes Feeling, welches in das Ambiente und die Atmosphäre der Oper passt. Das Device liegt gut und leicht in der Hand.
Es kann hochgehoben werden, wenn mehr Informationen erwünscht sind. Das mentale Model enspricht dem des Opernglases: Wenn der Nutzer/die Nutzerin Details zum besseren Verständnis der Oper oder des Erlebnisses benötigt, hebt er/sie das Hilfsmittel an die Augen und erhält so die gewünschten Details.
Das moderne Projektkonzept setzt sich aus einer Marketingkampagne, einem Web- und App-Auftritt und einem Augmented Reality Device zusammen.
Die App liefert relevante, vorgefilterte Informationen zu der Vorstellung, dem Opernhaus, u. ä. Dadurch können die Besucher/Besucherinnen sich besser auf den Opernbesuch vorbereiten und haben nach dem Besuch noch alle wichtigen Informationen zur Hand.
Das dazugehörige Augmented Reality Device ergänzt während der Vorstellung kontextsensitive, vorbereitete Informationen. Die Besucher/Besucherinnen entscheiden über aktive Bedienung, wann sie ihr Verständnis und Erlebnis erweitern möchten.
Die Zielgruppe des Projektes sind junge Erwachsene mit Interesse für Kultur, Spaß und Technik. Informationen möchte die Zielgruppe passend und direkt zu der Situation, nach dem Motto Instant Gratification (übersetzt sofortige Befriedigung eines Wunsches oder Bedürfnisses), erhalten. Deswegen sind sie viel online und auch mobil unterwegs. Sie nutzen Soziale Netzwerke und möchten sich gut nach außen präsentieren. Neue Kulturangebote nehmen sie dann in Anspruch, wenn sie sich gut vorbereitet fühlen und die Zusammenhänge verstehen.
Webseite:
Die Webseite ist der erste Berührungspunkt des Nutzers/der Nutzerin mit dem Service. Hier wird er/sie über den Service informiert. Der Nutzer/die Nutzerin hat die Möglichkeit einen Opernbesuch auf der Webseite zu buchen oder wird zu dem Ticketshop einer Oper, welcher diesen Service anbietet, weitergeleitet.
Das Ausleihen des AR Devices kann während des Ticketkaufs dazu gebucht werden. Die Webseite verweist außerdem auf die App.
App:
Die App begleitet den Nutzer/die Nutzerin durch den Opernbesuch – ab Erhalt des Tickets bis zur Nachbereitung des Besuchs. Das Ticket kann in die App per Code übertragen oder eingescannt werden. So können in der App angepasste Informationen an den persönlichen Opernbesuch bereitgestellt werden.
Servicepersonal:
Das Servicepersonal steht dem Besucher/der Besucherin direkt im Opernhaus zur Verfügung. Es gibt ihm/ihr vor der Vorstellung das AR Device an einem Ausgabestand/-bereich aus. Dabei erhält der Besucher/die Besucherin bei Bedarf eine kurze Einführung in die Bedienung des Gerätes.
Bei Fragen steht das Personal den Besuchern/Besucherinnen zur Verfügung. Außerdem können Skins für das Gerät am Ausgabestand beim Personal erworben werden.
AR Device:
Das AR Device wird vom Opernhaus an den Besucher/die Besucherin verliehen. Der Verleih kann beim Ticketkauf dazu gebucht werden. Das AR Device ist das Herzstück des Service Systems. Es gibt dem Nutzer in der Vorstellung kontextsensitive Informationen zum Stück.
Skins:
Die Skins können mit dem Device geliehen oder gekauft werden. Ein Skin ist eine Hülle für das Device. Diese Hüllen gibt es in verschiedenen Designs. Sie dienen dazu das Erlebnis zu individualisieren. Es gibt für jede Oper, also jedes Stück, unterschiedliche Skins. Die ausleihbaren Skins können bei der Buchung ausgewählt werden. Sie können mit dem persönlichen Outfit abgeglichen und zur Selbstinszenierung in der Oper genutzt werden. Als Andenken an den Besuch kann ein Skin gekauft werden. Auch das Mitbringen eines gekauften Skins von einem vorherigen Besuch ist möglich.
Technisches Konzept
Die Technologie des Devices setzt sich aus verschiedenen Tracking und Mapping Systemen zusammen. Für die Bedienung wird View und Motion Tracking (deutsch: Blick- und Bewegungsverfolgung) eingesetzt. Unterstützt wird das ganze durch eine Room Mapping (deutsch: Raumkartierung) Lösung, die aus einem System von unterschiedlichen Kameras besteht. In dem Device ist eine Microprocessor Computing Unit (deutsch: mikroprozessorgesteuerte Recheneinheit) verbaut,
welche die verschiedenen Tracking und Mapping Systeme verwaltet und entsprechend auf dem transparenten OLED Display die Informationen ausgibt. Zusätzlich kommuniziert ein einzelnes Device mit einem in dem Opernhaus verorteten zentralen Server, welcher die relevanten Informationen zu dem Stück und dem gerade gespielten Auftritt zwischen allen Geräten synchronisiert.