Die Lebensqualität im Alter wird durch ein modernes, aktives aufeinander Zugehen verbessert.
Ein Teamprojekt von Jasmin Falk, Elena Feuerstein, Marco Frumento, Jessica Hammer und Len Harms
6. Semester, 2019
Betreuende Dozenten: Prof. Claudius Coenen, Christoph Diederichs, Prof. Andrea Krajewski, Prof. Garrit Schaap, Andreas Schindler
Interactive Media Design
Problem Einsamkeit
Einsamkeit und soziale Isolation können Erscheinungen jeder Lebensphase sein. Besonders der Verlust von Freunden, Familie, Mobilität und Gesundheit können Ursachen sein und die Entwicklung von Einsamkeitsgefühlen begünstigen. Gerade im Alter entsteht Einsamkeit vor allem dann, wenn sich das gewohnte Lebensumfeld verändert. Erkrankungen, Todesfälle oder Trennungen können der Auslöser für solche Veränderungen sein.
Aber auch körperliche Einschränkungen sorgen dafür, dass Senioren nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Daher ist es wichtig, dem Gefühl von Einsamkeit bewusst entgegenzutreten und etwas dagegen zu unternehmen. Denn jede Person sollte mit Würde alt werden können.
Lösung
Mit Mood können soziale Interaktionen wieder in den Vordergrund gerückt werden, sodass eine soziale Teilhabe entstehen kann. Dies geschieht durch ein Ambientes intelligentes System in einem Mehrgenerationenhaus, das ein aktives Miteinander ermöglicht. Dieses Mehrgenerationenhaus beherbergt Wohngemeinschaften, die sich aus älteren und jüngeren Generationen zusammensetzt.
Mood möchte ein aktives aufeinander Zugehen ermöglichen und die Bewohner gegenseitig sensibilisieren. Dadurch können die Stimmungen der einzelnen Bewohner wahrgenommen und nach Wunsch nachgegangen werden. Die Hürde, neue Kontakte zu knüpfen, könnte somit ebenfalls überwunden werden.
Konzept
Das Ambiente intelligente System umfasst das Innere des Mehrgenerationenhauses, Das Treppenhaus dient als Interaktionsumgebung. Das System analysiert die Stimmungen der einzelnen Parteien. Dies geschieht über eine SmartWatch, die der Bewohner am Handgelenk trägt. Diese SmartWatch ist in der Lage, die Stimmungen der Bewohner abzulesen, indem sie die Herzfrequenz analysiert, Schritte zählt und die Gesichtsmimik interpretiert. Die gesammelten Informationen werden anschließend in Form einer visuell dargestellten Stimmung (Blume) im Treppenflur angezeigt. Diese Blumenprojektionen sollen sowohl im öffentlichen Raum des Gebäudes, im Türrahmen und im Inneren der Wohnung erscheinen.
So kann jeder Beohner jederzeit die Stimmung im Haus wahrnehmen und sich einen Überblick über die Atmosphäre verschaffen. Die Blumen, die entweder Fröhlichkeit oder Trauer symbolisieren, sollen jeden Mitbewohner des Mehrgenerationenhauses ermutigen, sich seiner Nachbarn bewusst zu werden. Oft geht man an der Tür eines Nachbarn vorbei, ohne sich über die darin lebende Person und ihre Gefühle Gedanken zu machen. Dies geschieht in der Regel unbewusst und ohne böse Absicht. Hier möchte Mood ansetzen und Aufmerksamkeit schaffen.
Eingangsbereich
Beim Betreten des Hauses erhält der Nutzer einen vollständigen Überblick über alle Stimmungen der Bewohner und wer einen Ansprechpartner brauchen könnte. Diese Gesamtstimmung wird an der Flurwand in Form von Blumen visuell dargestellt. Durch die verschiedene Farben, Formen und aktiven Bewegungen werden die Stimmungen visualisiert. Dadurch, dass die Stimmungen auf den Nutzer aktiv reagieren und seine Bewegungen nachahmen, wird der Nutzer aufgefordert, mit den Stimmungen zu interagieren. Sobald der Nutzer sich für eine Blume entschieden und diese ausgewählt hat, löst sich die Blume von ihrem Grund und zerfällt in ihre Einzelteile. Die Einzelteile bewegen sich in Richtung des Treppenhauses.
Lichtpartikel leiten den Nutzer am Geländer entlang
Treppenhaus
Im Treppenhaus wird der Nutzer mit Hilfe von Lichtpartikeln entlang des Geländers geleitet. Diese führen ihn zur Wohnungstür der zuvor ausgewählten Blume. Die Animation fordert den Benutzer auf, ihm zu folgen. Sobald der Nutzer die Wohnungstür erreicht, wachsen die Lichtpartikeln wieder zu einer Blume zusammen. Die Klingel wird dabei besonders beleuchtet, um den Nutzer zu motivieren, bei der Wohneinheit zu klingeln.
Unsichtbarkeitsmodus
Eine weitere Funktion des Systems ist der Unsichtbarkeitsmodus. Dieser wird durch den Spion an der Innenseite der Haustür aktiviert. Auf diese Weise wird die Stimmung der Person verborgen. Dieser Zustand gibt den Bewohnern des Hauses die Möglichkeit, private Momente zu bewahren. Sobald der Unsichtbarkeitsmodus aktiviert ist, hat der Bewohner keine Möglichkeit mehr, die Stimmungen der anderen Hausbewohner zu sehen, da er sich bewusst aus der Gemeinschaft zurückzieht. Wird der Modus wieder deaktiviert, hat der Bewohner auch wieder die Option die Gesamtstimmung des Hauses zu sehen.
In der Wohnung
Um das System auch in der eigenen Wohnung sichtbar zu machen, befindet sich im Türrahmen der Küche und des Wohnzimmers eine Visualisierung, welche ebenfalls die Stimmungen der Hausbewohner anzeigt. Diese Visualisierung besteht aus Lichtfragmenten, die ihre Farbe ändern kann und so die Stimmungen symbolisieren.
Die Visualisierung befindet sich absichtlich in einem Teil des Raumes, der sich eher im peripheren Sichtfeld befindet, da das System nicht aktiv in den Alltag eingreifen soll.