MyM ist ein Begleiter für Auszubildende in chemisch-technischen Berufen, der ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht.
Ein Studienprojekt von Smilla Hinterreiter, Max Pelzer, Igor Viveiros und Jana Wilke
3. Semester, 2017
Betreuende Dozenten: Claudius Coenen, Felix Epp, Martin Haas, Andrea Krajewski, Tsunemitsu Tanaka, Stefan Voigt, Tomas Zebis
Interactive Media Design
Stell dir vor, du bist bei einem Freund und willst dir einen Kaffee zubereiten. Der aber hat eine ganz andere Maschine, als du sie von zu Hause gewohnt bist. Die meisten kennen wohl das Gefühl von Hilflosigkeit, vor einer fremden Kaffeemaschine zu stehen und keine Ahnung zu haben, welche Knöpfe man drücken muss. Oder vielleicht muss man sie drehen? Oder sollte man doch irgendeinen Schalter umlegen?
Dabei ist die Bedienung einer Kaffeemaschine ja noch harmlos. Stell dir vor, wie es Auszubildenden in technischen Berufen geht, wenn sie das erste Mal vor einer viel komplexeren Maschine stehen. Und das passiert ihnen ja nicht nur einmal. Über die gesamte Zeit ihrer Ausbildung sehen sie verschiedenste Maschinen, mit hunderten von unterschiedlichen Prozessen.
Hier kommt MyM ins Spiel.
MyM gibt seinem Nutzer einen Lernbegleiter in Form einer Mixed Reality Anwendung an die Hand. Die Anwendung unterstützt den Auszubildenden durch die Ergänzung der realen Welt mit zusätzlichen Informationen und virtuellen Ansichten. Die Anwendung wird mit einer MR-Brille, wie etwa der Microsoft HoloLens bedient. Idealerweise werden dabei die in technischen Berufen übliche Schutz- und die MR-Brille kombiniert.
Zu Übungszwecken können z.B. 3D-Hologramme angezeigt werden. Mit ihrer Hilfe kann der Nutzer z.B. eine Maschine aus allen Betrachtungswinkeln kennen lernen und Bedienprozesse in echter Interaktion so lange trainieren, bis er sich sicher fühlt.
MyM stellt einen Mentor für die Auszubildenden dar. Der virtuelle Charakter wird durch die Brille sichtbar. Es handelt sich um eine abstrakte Form, die aber in ihrem Verhalten menschliche Züge zeigt. So lernt MyM den Nutzer nah und nach besser kennen und stell sich auf seine Fragestellungen und Aufgaben ein. MyMs Form ist auf die klassische Darstellung eines Atoms zurückzuführen.
Die von ihm benötigten Funktionen und Informationen kann der Nutzer aufrufen, indem er mit MyM spricht. Das Sprach-Interface ermöglicht ihm, seine Hände frei zu haben und ungehindert im Raum zu agieren.
Mit Hilfe der Brille kann MyM immer dort hinzugezogen werden, wo eine Unterstützung benötigt wird. Dabei erkennt MyM automatisch, wo sich der Nutzer befindet und ob er zur Erledigung einer Aufgabe überhaupt vor der richtigen Maschine steht.
MyM führt den Nutzer schnell und einfach durch komplexe Prozesse, für die er ansonsten Hilfe von einem Kollegen in Anspruch nehmen müsste.
Sie weist den Nutzer beim Prozessdurchlauf auf zu beachtende Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitshinweise hin.
Die Anwendung nimmt den Nutzern die Angst vor komplexen Maschinen und Prozessen und erleichtert den Einstieg in die Praxis.