Können wir neues Leben in den verwahrlosten öffentlichen Raum bringen? Wie fördert man durch soziales Miteinander Verantwortungsbewusstsein?
Ein Studienprojekt von Leslie Joyce Hartmann
6. Semester, 2024
Referenten: Andreas Schindler, Max Studanski und Prof. Tsunemitsu Tanaka
Interactive Media Design
Unorte im öffentlichen Raum
Als Unorte bezeichnet man Orte, die anthropologisch gesehen keine sind. Das bedeutet, sie besitzen für die Menschen, die sie wahrnehmen weder kulturell, sozial, noch persönlich eine Bedeutung. Sie sind reine Transitorte.
Im öffentlichen Raum gehören dazu beispielsweise Bushaltestellen, Bahnhöfe, aber auch Straßen, Parkhäuser und vieles mehr.
In der modernen Welt entstehen immer mehr solcher Unorte. Digitalisierung und Beschleunigung im Alltag sind nur zwei der Gründe, weshalb das passiert.
Fakt ist jedoch, dass diese Unorte nicht nur physisch verwahrlosen, sondern auch einen Effekt auf unser soziales Miteinander haben. Die wahrgenommene soziale Armosphäre an Unorten ist nicht vorhanden oder extrem negativ.
Was nun?
Hinter dem Konzept von OverGrow steckt das Ziel, diesen Orten Bedeutsamkeit zu verleihen. Das ist möglich durch soziale Interaktion und Erfahrungen, die an solchen Orten gemacht werden. Dadurch knüpfen Menschen emotionale Verbindungen zu den Locations und zueinander.
OverGrow bringt Bewegung und Leben an verwahrloste Unorte, um dies zu ermöglichen.
Wie erweckt man Unorte zum Leben?
OverGrow erweckt Unorte „zum Leben“, indem es ein virtuelles Ökosystem auf freie Flächen projiziert. Nutzende können in Zusammenarbeit mit anderen Nutzenden Farbpunkte sammeln, um im bespielten
Bereich virtuelle Pflanzen zum Wachsen zu bringen. Der Ort erwacht durch diese Pflanzen und durch kleine virtuelle Lebewesen zum Leben. Je mehr
kollaboriert wird, desto besser geht es dem System. Nutzende werden regelrecht ein Teil des Ökosystems, indem sie zu ihm beitragen und die Grundlage für sein Wachstum bieten.