Sensus ist ein ambientes System, das die Wahrnehmung von unterirdischen Bahnhöfen verbessert.
Bachelorprojekt von Len Harms und Jan Meininghaus
7. Semester, 2020
Betreut durch Prof. Andrea Krajewski und Prof. Claudius Coenen
Interactive Media Design
Haltestellen und Bahnhöfe stellen wichtige Mobilitätspunkte im öffentlichen Verkehr dar. Trotzdem werden sie als unbequeme Hindernisse in der Wegekette wahrgenommen. Diese Wahrnehmung entsteht durch verschiedene Aspekte, wie einem unzureichendem Verkehrsangebot, einer mangelhaften Infrastruktur oder fehlender Serviceangebote. Die Wahrnehmung von Menschen kann allerdings durch bestimmte Einflüsse verändert werden, wie Konzepte aus dem multisensorischen Marketing zeigen.
Sensus ist ein multisensorisches ambientes System, dass die Wahrnehmung an Bahnhöfen verbessern und die Funktionalität optimieren soll. Durch äußere Reize wie verschiedene Lichtfarben und ausgewählte Geräuschkulissen soll Sensus die Menschen in verschiedenen Situationen unterstützen. Durch das Messen verschiedener Parameter wird ein Szenario erstellt, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen. Das System kann beispielsweise beruhigend oder belebend wirken und insgesamt das Wohlbefinden positiv beeinflussen.
Die Idee
Damit eine Haltestelle als Möglichkeit im öffentlichen Verkehrssystem gesehen wird, müssen mehrere Aspekte stimmen. Das Verkehrsangebot muss passend und zuverlässig sein, die Infrastruktur muss sich in einem akzeptablen Zustand befinden und es muss ein gewisses erweitertes Serviceangebot bestehen. Die Idee ist, diese drei Aspekte um eine ambientes System zu erweitern, das sich mit der Wahrnehmung und dem Gemütszustand der Nutzerinnen beschäftigt. Zusätzlich wird die Funktionalität in bestimmten Bereichen unterstützt. Das System soll mittels verschiedener Parameter die Nutzerinnen multisensorisch beeinflussen, um bestimmte Ziele zu erreichen.
Der Bahnhof
Das System wurde für eine bestimmte Nahtstelle entwickelt. So kann expliziter auf die Gegebenheiten vor Ort reagiert werden. Die S-Bahn Haltestelle Frankfurt Ostendstraße ist unterirdisch und simpel aufgebaut. Sie dient als zentraler Ein-, Aus- und Umsteigebahnhof. Unangenehmes Licht, die braunen Farbtöne und die Geräuschkulisse sind nur einige Aspekte die diesen Bahnhof zu keinem angehemen Aufenthaltsort machen.
Szenario: Viele Personen am Bahnhof
Damit das System in jeder Situation sinnvoll unterstützen kann, wurden für verschiedene Szenarien die Einflussfaktoren unterschiedlich festgelegt. Bei einem vollem Bahnhof soll das System beispielsweise eher eine beruhigende Wirkung ausstrahlen um das Stressempfinden zu senken allerdings trotzdem im Hintergrund bleiben.
Die Lichtfarbe ist blau und das Licht bewegt sich wenig oder gar nicht. Eine ruhige langsame Musik läuft.
Szenario: Störungen im Betriebsablauf
Dahingegen soll bei Störungen im Betriebsablauf, zusätzlich eine ablenkede Wirkung geschaffen werden und das System tritt mehr in den Vordergrund.
Das System tritt mehr in den Vordergrund. Die Lichtfarbe ist blau und lila und das Licht bewegt sich leicht über den Bahnhof hinweg. Die Musik ist langsam und etwas lauter als normalerweise