Spekulation über die Beziehungsgestaltung im Post Human-Centered Design.
Bachelorprojekt von Maximilian Brandl und Philipp Kaltofen
7. Semester, 2020
Betreuende ProfessorInnen: Prof. Andrea Krajewski, Garrit Schaap, Andreas Schindler und Prof. Tsunemitsu Tanaka
Interactive Media Design
Die Installation
„The Butterfly in the Room“ nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch die verborgenen Netzwerke von Akteuren, die uns alle umgeben. Es entstand aus der Intention heraus, als Objekt für den Diskurs über More-than-human Design zu dienen und um Designern die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema und den damit verbundenen Konsequenzen ihres eigenen Gestaltens auseinanderzusetzen.
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Das Projekt befasst sich mit der Frage, wie die unsichtbaren Akteur-Netzwerke durch menschliches Design beeinflusst werden und wie diese Folgen und die Netzwerke selbst sichtbar gemacht werden können. Basierend auf der vorangegangenen Forschungsarbeit „Entangled Interfaces“ wurde ein Akteur-Netzwerk, das ein Internet der Dinge Device (Internet Of Things, IoT) umgibt, untersucht und analysiert.
Der Raum
Der Raum dient als räumliche Abgrenzung und stellt den Arbeitsraum des Designenden dar. Die Gestaltung des Raumes basiert auf einer weiteren Überlegung über die Entwicklung von DesignerInnen zu Life System ArchitectInnen, aus der vorangegangenen Forschungsarbeit. So wurde der Arbeitstitel des Raumes zu „Gods-Room“, um den Designenden als „Schöpfenden“ provokativ darzustellen. Um dies zu erreichen, wurde versucht, den mit dem Design verbundenen klischeehaften Minimalismus-Trend zu überzeichnen.
Der Tisch
Der Tisch, der in der Mitte des Raumes steht, ist repräsentativ für das menschenzentrierte Design, mit dem wir heute vertraut sind. Er dient als Gegenüberstellung zu der sich davor aufbauenden Projektion, die für das Post Human-Centered steht. Der Blick über den Rand des Tisches hinaus ist also ein Blick über den Tellerrand, in ein Netzwerk von Akteuren. Auf dem Tisch vor der Besucher*In sieht man das IoT Produkt und eine generische Persona projiziert, zwischen denen eine Beziehung gestaltet wird.
Die Karten
Das fiktive Methodenkit ist als eine Parodie auf die gegenwärtig zunehmenden Werkzeuge und das Methodisieren von Human-Centered-Design zu verstehen. Jede der Karten entspricht einer beispielhaften, spezifischen Designentscheidung, die Besuchende treffen können, um eine Beziehung zu gestalten. Durch ein einfaches auf den Tisch legen der Karte, verändert sich die Beziehung und das Netzwerk vor ihnen.
Das Akteur-Netzwerk
Das Herzstück der Installation bildet das Netzwerk an Akteuren. Es soll vermittelt werden, wie sehr die einzelnen, oft sehr unterschiedlichen Akteure im Zusammenhang stehen. Hier kann mit einem Controller sich durch das Akteur-Netzwerk navigiert werden und die Auswirkungen der zuvor getroffenen Entscheidungen entdeckt werden.