Mit touchNEXT wird eine Interaktion der Zukunft erarbeitet, welche unsere Fähigkeit der haptischen Wahrnehmung in den Mittelpunkt stellt und erforscht.
Ein Bachelorprojekt von Daniel Neumayr und Nina König
7. Semester, 2018
Betreut durch Prof. Andrea Krajewski, Prof. Claudius Coenen und Filip Grgic
Interactive Media Design
Haptik ist ein Gestaltungselement von enormer Bedeutung für die Interaktion zwischen Mensch und Technologie, da es die Möglichkeit bietet, digitale Informationen angepasst an die natürliche Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen zu übermitteln.
Durch die Entwicklung der Technologie in der heutigen Zeit wird die Kluft zwischen digitalen Informationen und unserer physischen Umgebung immer größer.
Da sich die Übermittlung von digitalen Informationen hauptsächlich auf den visuellen und auditiven Kanal beschränkt, fühlen wir Menschen uns überreizt und überfordert. Die Vision der haptischen Augmentation betrachtet den Menschen und seine Fähigkeiten der Wahrnehmung als Ganzes und stellt ihn in den Mittelpunkt. Es gilt, dem Menschen digitale Reize aus seiner Umgebung zusätzlich als Teil der materiellen Welt und Teil der körperlichen Wahrnehmung zu präsentieren.
Ziel ist es einen neuen Kanal zu entwickeln, der haptische Reize übermittelt und darin enthaltene Informationen, die verstanden werden.
Haptische Augmentation bedeutet deshalb eine Erweiterung der Umgebung des Menschen und eine Eingliederung in seinen Wahrnehmungsprozess. Dies bedeutet für den Gestaltungprozess, eine Form der digitalen Repräsentanz zu schaffen, die den Menschen in den Fokus rückt und die vorhandenen Sinneskanäle unterstützt.
Um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, wird ein zusammenhängender Prozess gestaltet, der in drei Teilbereiche unterteilt ist:
Die Erstellung erster Systemanforderungen für haptische Repräsentationen und Leitlinien in Technik und Gestaltung. Die Partizipation der Gesellschaft durch touchNEXT, die dieses System mit ihren Inhalten füllt. Und ein Forschungsdesign, welches in einer Studie erforscht, inwiefern spezifische haptische Eindrücke von Personen interpretiert werden.
Um in einer definierten Testumgebung, Reaktionen von unterschiedlichen Probanden auf haptische Eindrücke erforschen zu können, wurde ein Prototyp erstellt, der verschiedene haptische Empfindungen abbilden kann.
Dazu zählen drei Teilbereiche von haptischen Informationen: kinetische Verformungen, Temperaturen und Vibration. Der Proband kann nun seine Hand auf die vorgesehene Fläche auflegen und die verschiedenen haptischen Empfindungen ertasten bzw. erfühlen.