Schaust du noch Black Mirror oder gestaltest du schon deine Zukunft? Die Installation Zuversicht lädt dich dazu ein, positiv in die Zukunft zu blicken.
Ein Studienprojekt von Janett Herdt, Philipp Kaltofen, Julia Metzmaier und Anne Schneider
6. Semester, 2019
Betreuende Dozenten: Claudius Coenen, Christoph Diederichs, Andrea Krajewski, Garrit Schaap, Andreas Schindler
Interactive Media Design

Überblick über die gesamte Installation
Hast du auch das Gefühl, dass das Morgen eher düster aussieht? Der Blick unserer Gesellschaft auf die Zukunft ist meist kurzsichtig und eher von pessimistischer Natur. Überall, so scheint es, sind wir nur umgeben von negativen Schlagzeilen: die drohende Klimakrise, ein möglicher Rechtsruck in der Bevölkerung, weltweit immer größer werdende Schluchten zwischen Arm und Reich…
Die Liste ist lang und die problemorientierten Medien tragen außerordentlich dazu bei, dass sich dieses Denken in unseren Köpfen festsetzt. Für positive Visionen scheint es keinen Platz mehr zu geben. Hinzu kommt ein Gefühl der Ohnmacht. Man befürchtet, als Einzelperson nichts bewirken zu können. Was nützt es schon, wenn nur ich alleine etwas ändere, fragt man sich.
Doch tatsächlich kann jeder Gedanke, jede noch so kleine Tat etwas bewirken. Und unsere Vorstellungen – auch deine – sind Grundvoraussetzung dafür, dass wir Entwicklungen aktiv gestalten können.
Was wäre also, wenn es wieder mehr positive Zukunftsvisionen gäbe? Wenn du dich wieder auf das Morgen freuen würdest, das dich erwartet?
Um den passenden Raum hierfür zu schaffen, wurde die Installation Zuversicht entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine intelligente Umgebung, die dich und all die anderen Nutzenden dazu einlädt, positive Zukünfte zu erschaffen und sich in diese hineinzuversetzen. Denn die Welt braucht wirklich nicht noch weitere dystopische Zukunftsszenarien.
Die Installation nimmt dich mit auf eine Reise in Richtung Zukunft. Diese beginnt vor der Wand der Gegenwart, einem Teil der Außenfassade der Installation. Auf sie werden aktuelle Negativschlagzeilen projiziert, welche das eher düstere Bild widerspiegeln, das die Gesellschaft heute von der Zukunft hat.
Bereits hier kannst du aktiv werden und die Gegenwart hinter dir lassen, denn die Wand besteht aus Lamellen, durch die du hindurchtreten kannst. So gelangst du ins Innere der Installation. Folge deiner Neugier und richte deinen Blick auf die Zukunft.
Aktuelle Negativschlagzeilen
Positive Zukunftsheadlines werden sichtbar
Nun wird es spannend. Alles, was du wahrnimmst, ist zunächst ungewohnt, doch du wirst sehen: Es ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten.
Einige der Innenwände der Installation werden ebenfalls von Projektionen bespielt. Hierbei handelt es sich um die Wände der Möglichkeiten, mit welchen du interagieren kannst. Sie sind umrahmt von angedeuteten Bäumen, deren Wurzeln nicht nur von unten an den Wänden hochklettern, sondern den gesamten Boden der Installation durchziehen. Zunächst mögen die hellen Linien, die sich langsam über die Wände hinweg bewegen, keinen Sinn ergeben. Doch sobald du näher kommst, verändern sie sich durch deine Anwesenheit. Sie werden zu verschiedenfarbigen Zukunftsheadlines, die von den übergeordneten Worten „What if…“ begleitet werden. Die unterschiedlichen Farben indizieren die jeweilige Zugehörigkeit zu einem Themengebiet.
Tritt näher, heb die Hand und schau, was passiert.
Durch das Halten deiner Hand über eine der Headlines wird diese nun zu einer kleinen Story, die eine mögliche Zukunftsentwicklung anschaulich beschreibt. Ein Beispiel:
Headline: Companies Shape Societies
Story: What if in the future you could choose to work for a company that puts society’s values before profit?
Du hast nun die Möglichkeit, nacheinander all die Storys auszuwählen, die deiner Vorstellung von einer positiven Zukunft entsprechen.
Wenn du deine Hand länger über einer Story ruhen lässt, leuchtet die nächstgelegene Wurzel am unteren Rand der Wand auf und lädt dich ein, die Story dort hin zu bewegen.
Aktivierung einer Story durch den Nutzer
Zukunftsprojektion auf dem Boden
Deine ausgewählte Story fließt nun durch die Wurzeln auf dem Boden in das Zentrum des Installationsraumes, wo sie sich auf einem Zukunftshügel als Teil einer potenziellen Zukunft niederlässt.
Je mehr Storys von Dir und auch von anderen Nutzenden ausgewählt werden, desto spannender wird es. Denn dann entwickeln sich aus dieser ersten zentralen Zukunft nach und nach verschiedene Szenarien, die sich dynamisch auf andere Hügel ausweiten und so ordnen, dass anschauliche und schlüssige positive Zukunftsvisionen entstehen.
Der Raum lädt dazu ein, ihn zu entdecken. Seine runde Form, die von Bäumen und den Wänden der Möglichkeiten gesäumt wird, erinnert an eine Lichtung und lenkt so auch den Fokus auf die im Zentrum entstehenden Zukünfte.
Nutzende können sich um die Hügel versammeln und sich über die vor ihnen liegenden möglichen Zukünfte austauschen. Auf der in den Raum integrierten Sitztreppe kannst du verweilen und das Geschehen auf dich wirken lassen.
Nutzer beim Testen des Prototypen
Überblick über den if-Prototypen
Für die Werkschau des Studiengangs – if-exhibition – hat das Team hinter Zuversicht einen Prototypen gebaut, welcher die Grundaspekte des Projekts verkörpert und Interessierten die Möglichkeit gibt, einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Installation anfühlen könnte.