Interaktive Installationen im stationären Handel. Ein Konzept zur Anwendung von Digital Signage und Erlebnismarketing untersützt durch Interaktionselemente.
Eine Bachelorarbeit von Marcel Patsch, Dominik Lischka und Patrick Renkel
7. Semester, 2016
Betreunde Dozenten: Andrea Krajewski, Claudius Coenen und Dieter Stasch
Interactive Media Design
Einkaufen ist heute nicht mehr das selbe wie vor 20 Jahren: Wir gehen nicht mehr in die Stadt um Sachen einzukaufen, sondern ins Internet. Was für viele einen komfortablen Fortschritt bedeutet, ergibt für andere eine existenzielle Krise. Der stationäre Handel verliert durch die große Konkurrenz „e-Commerce“ immer mehr Kunden und dadurch Umsatz. Aber nicht immer ist der Online-Handel die beste Wahl. Viele Produkte eignen sich dazu, sie in einem angenehmen, realen Umfeld zu erleben, anstatt sich nur Online darüber zu informieren.
Diese Vorteile, also Produkte in einem angenehmen Ambiente dem Kunden näher zu bringen, gilt es für den stationären Handel zu nutzen. Dabei gibt es viele verschiedene Methoden die Stärken des Einzel- und Fachhandels zu nutzen.
Kombiniert man diese Vorteile und Methoden zusammen mit den Informationen über Zielgruppe und Markenidentität eines stationären Handels, kann man so ein maß-gefertigtes Werbepaket für den Point-of-Sale (engl.: Ort des Verkaufs) schaffen.
Dieses Paket bietet dann der Marke, sobald als Installation oder Anwendung umgesetzt wurde, einen emotionalen und funktionellen Bonus, welchen die Kunden gerne wahrnehmen. So wird man als Fach- oder Einzelhändler für seine potentielle Kundschaft wieder attraktiv und gewinnt Besucher und Absatz zurück.
Dadurch ensteht dann eine konditionelle Emotionalisierung der Marke, welche den angestrebten Effekt nachhaltig lebendig erhält.
Mit diesem Wissen hat das Bachelorteam dann eine solche Installation, welche sich an Methoden wie Digital Signage und Erlebnismarketing bedient, für die Eingangs-Etage der Hifi-Profis in Frankfurt umgesetzt.
Das Gesamtkonzept teilt sich in zwei Bereiche auf. „Living Store“ bedient den Hauptraum und das Schaufenster mit einem außergewöhnlichen ersten Eindruch in die Welt der Hifi-Profis, „Enlightment“ bietet den Kunden, die den Laden über die Tiefgarage betreten, einen spannenden Einblick in das Produktspektrum der Marke.
„Living Store“ bietet dem Kunden in einer einem Wohnzimmer nachempfunden Atmosphäre die Möglichkeit, sich vor oder nach dem Einkauf mit der Produktwelt vertraut zu machen. Dabei bildet die Screenwall, gegenüber des Haupteingangs, das Fenster zu einer virtuellen Erweiterung des Wohnzimmers. Sobald sich ein Kunde einem Produkt nähert, tut dies auch ein virtueller Charakter innerhalb dieser virtuellen Erweiterung. Die virtuelle Person aktiviert dann das Produkt für den Kunden, wodurch über die Produkte eine Synergie zwischen Realität und Virtualität ensteht.
Der Kunde wird so eingeladen mit den Produkten zu interagieren und sie in dem gemütlichen Ambiente zu erfahren. Ab einem gewissen Punkt aber beendet die virtuelle Person die Interaktion mit ihrem virtuellen Produkt, wodurch auch das reelle Gerät deaktiviert wird, nachdem dem Kunden über eine Effekt suggeriert wird, doch die tatsächlichen Verkaufsräume im ersten Stockwerk zu besuchen.
„Enlightment“ begrüßt den Kunden über die Produkte. Es aktiviert bei Annäherung an ein Produkt phasenweise mehr Beleuchtung, wodurch das Produkt mehr und mehr in den Fokus rückt. So schenkt die Marke dem Kunden über das Produkt Aufmerksamkeit, indem der Kunde dem Produkt Aufmerksamkeit schenkt.
Hierbei gibt es drei verschiedene Stufen in der Beleuchtung. Ein Lichtschweif, welcher dem Kunden im Lauf folgt und so spielerisch seine erste Aufmerksamkeit erzeugt, eine leichte Hintergrundbeleuchtung im Milchglas hinter dem Produkt um jenes schön in Szene zu setzen und zu Guter letzt ein Lichtkegel, welcher auf das Produkt scheint.