vyo unterstützt Menschen, die aufgrund von Stress vermehrt Nahrungsmittel konsumieren, dabei ein gesundes Essverhalten zu entwickeln.
Ein Bachelorprojekt von Hannah Ackermann und Jasmin Julia Falk
7. Semester, 2020
Betreut von Professorin Andrea Krajewski und Dieter Stasch
Interactive Media Design
vyo
vyo ist ein aus fünf ineinander verschachtelten, organischen Formen bestehendes System, welches Personen, die aufgrund von Stress das Verlangen verspüren, Nahrung zu sich zu nehmen, eine gesunde Alternative bietet. Das System schlägt Nutzer*innen Aktivitäten aus den Bereichen Sport, Meditation, Entspannung, Kreativität und anderes vor. Die Ausführung der Aktivitäten hilft Nutzer*innen eine gesunde Art der Ablenkung und Entspannung in stressigen Situationen zu erlernen.
vyo integriert sich nach kurzer Zeit vollständig in den Alltag der Betroffenen und unterstützt so, mithilfe geeigneter Aktivitäten gesund mit Stress umzugehen.
Emotionales Essverhalten
Emotionen gelten als der wichtigste Faktor in Zusammenhang mit Lebensmittelkonsum. Personen, welche besonders stark unter dem Einfluss von Emotionen leiden und als Folge dessen ihr Essverhalten ändern, werden auch als emotionale Esser*innen bezeichnet. Häufig essen diese über ihre nötige Energiezufuhr hinaus. Ein Großteil der Betroffenen leidet vor allem unter Stress, welcher des Weiteren häufig mit Hungergefühl verwechselt wird. Die Entscheidung, diesen Stress mit Essen zu kompensieren, wird meistens innerhalb kürzester Zeit getroffen und geschieht im Affekt.
Nahrung ist in einer Wohlstandsgesellschaft stets verfügbar, insbesondere in den eigenen vier Wänden. Aus diesem Grund haben Betroffene vor allem in ihrem eigenen Zuhause Schwierigkeiten, Lebensmittel in einem gesunden Maß, sowie aus den richtigen Gründen zu konsumieren.
Die Methoden
Der Konsum von Nahrungsmitteln ist für emotionale Esser*innen das Mittel zur Regulierung ihrer Emotionen. Sie wünschen sich eine kurzzeitige Ablenkung oder einen Moment der Entspannung, der das Stressniveau senkt und sie auf andere Gedanken bringt. Hier kommt vyo ins Spiel. Empfinden Nutzer*innen Verlangen nach Nahrung, aktivieren sie vyo mit einer Berührung. Licht, sowie das Erscheinen eines Icons signalisieren die Aktivität des Systems. Es folgt die zufällige Ausgabe einer Aktivität, welche ebenfalls in Form eines Icons dargestellt wird. Die Ausführung dieser verhilft Nutzer*innen, ihre negativen Emotionen auf eine gesunde Art zu regulieren. Hat die vorgeschlagene Aktivität das Verlangen nach Essen nicht gestillt, so kann der Prozess dreimal wiederholt werden, in dem eine Form geöffnet und die Interaktion wiederholt wird. Möchten Nutzer*innen eine Aktivität überspringen, so wischen sie mit ihrer Hand einmal über das angezeigte Icon, um eine neue, zufällig ausgewählte Aktivität zu erhalten.
Die Formen
Die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer*innen das Innere der von der Matroschka inspirierten Form erreichen, ist gering. Sollte dies jedoch trotz dessen vorkommen, so finden sie die fünfte und kleinste Form vor, welche sich, anders als die vorherigen Formen, nicht öffnen lässt. Stattdessen ist sie eine Metapher für das gedankliche „in sich gehen“ und gibt Nutzer*innen einen letzten Anstoß sich darüber bewusst zu werden, worin der Ursprung ihres Verlangens liegt. Sollte auch diese letzte Methode Betroffenen nicht dazu verhelfen, auf den Verzehr von Nahrung zur Kompensation ihrer negativen Gefühle zu verzichten, so steht es ihnen frei diesem Verlangen in einem gesunden Maß nachzugehen.